Maria Peskoller

Aus Regiowiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Maria Peskoller (geborene Greil, * 5. Dezember 1902 in Görtschach; † 23. Dezember 1944 im Landesgericht von Graz) wurde im Krieg von den Nationalsozialisten als Widerstandskämpferin verurteilt und hingerichtet.

Leben

Maria Greil wuchs in ihrem Geburtsort in einer katholischen Bauernfamilie auf und arbeitete dann als Köchin Tirol. Im Jahr 1928 heiratete sie den aus einer Lienzer Eisenbahnerfamilie stammenden Bundesbahnbeamten Josef Peskoller. Noch im selben Jahr kam ihre erste Tochter Helga auf die Welt. Die zweite Tochter wurde 1932 geboren. Ebenfalls 1932 übersiedelten sie von Lienz nach Villach. 1933 kam Josef Peskoller als Sozialist unter Druck, wurde im März 1934 zwangspensioniert und als aktiver Roter bald verhaftet. In den Jahren 1935 und 1936 wurde er im Anhaltelager Wöllersdorf acht Monate inhaftiert. Als Mitglied der illegalen KPÖ wurde er noch weitere Male verhaftet. Maria Peskoller musste mit Haushalts- und Schneiderarbeiten die Familie ernähren.

Nachdem sich Josef Peskoller gleich nach dem Anschluss 1938 dem Widerstand anschloss, wurde er im Laufe des Krieges mehrmals verhaftet und einmal auch auch zu einer Haftstrafen verurteilt.

Maria Peskoller dürfte sich spätestens 1942 ebenfalls dem Widerstand angeschlossen haben, wo sie Partisanen in Kärnten und die Partisanengruppe um Max Muchitsch in Leoben-Donawitz unterstützt haben. Ihr Deckname war Anna, unter dem sie Nachrichten an Widerstanskämpfer übermittelte. Auch Flugblätter wurden von ihr heimlich verteilt.

Mit anderen Mitgliedern der Widerstandsgruppe unterstützten sie und ihre ältere Tochter Helga einige Deserteure und drei geflüchtete Zwangsarbeiter aus Russland und der Ukraine mit Lebensmitteln, Medikamenten aber auch Waffen. Nachdem bei einer Schießerei im Krastal ein Landwachtmann getötet wurde, wurde die Treffenner Bande, wie sie von den Nazis bezeichnet wurde vertärkt verfolgt.

Am 11. November 1944 wurde Maria mit ihren beiden Töchtern verhaftet. Roswitha wurde zwölfjährig wieder freigelassen, während die Mutter und Helga mit 16 Jahren in Gestapohaft in Villach genommen wurden und anschließend in das landesgerichtliche Gefangenenhaus nach Klagenfurt. Hier wurde Helga wegen ihres Alters nicht vor ein Volksgericht gestellt, blieb aber bis Kriegsende in Haft. Sie konnte sich noch von ihrer Mutter verabschieden. Maria wurde nach Graz überstellt.

Am Volksgerichtshof in Graz unter der Leitung des berüchtigten Präsidenten Roland Freisler wurde Maria Peskoller gemeinsam mit ihren Freundinnen Rosa Eberhard und Margarete Jessernigg sowie fünf Männer zum Tode verurteilt. Im Urteil vom 21. Dezember 1944 stand als Begründung unter anderem, dass sich die Verurteilten „volksverräterisch zu Handlangern unserer Kriegsfeinde gemacht“ hätten.

Am 23. Dezember wurde Maria Peskoller wurde am 23. Dezember 1944 durch das Fallbeil hingerichtet. Ihr Leichnam wurde am Grazer Zentralfriedhof verscharrt. der genaue Ort ist nicht bekannt.

Würdigung

Straßentafel mit Zusatzerklärung für Maria Peskoller
  • Im Jahr 2008 begann die Historikerin Lisa Rettl und Jenny Gand mit den Dreharbeiten für den Film Die wilde Minze, in der ihre Tochter, die 80-jährige Helga Emperger, über ihre Mutter erzählte.
  • Nachdem sich die KPÖ bereits 1949 einsetzte, benannte die Stadt Villach benannte nach ihr im Jahr 2020 eine Verkehrsfläche 2020 im Stadtteil St. Ruprecht.(Lage) [1]

Einzelnachweise

  1. Villach: Maria-Peskoller-Weg auf der Seite der KPÖ vom 22. Jänner 2020 abgerufen am 13. März 2021

Weblinks