Gerung von Krems: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Gerung von Krems''' (* im 14. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, vor 1371), auch '''Gerung von Bierbaum''' oder '''Magister Gerung''', war Hofkaplan und Leibarzt von [[Rudolf IV. (Österreich)|Erzherzog Rudolf (IV.) von Österreich]] ("''Rudolf dem Stifter''").
'''Gerung von Krems''' (* im 14. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, vor 1371), auch '''Gerung von Bierbaum''' oder '''Magister Gerung''', war Hofkaplan und Leibarzt von [[Rudolf IV. (Österreich)|Erzherzog Rudolf (IV.) von Österreich]] ("''Rudolf dem Stifter''").
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== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
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== Leben ==
== Leben ==
Gerung von Krems wurde spätestens 1360 Hofkaplan und Leibarzt von Herzog Rudolf dem Stifter, in dessen Dienst er es außerdem zum Pfarrer beziehungsweise Dechant ("Dekan") der Stadt [[Krems an der Donau|Krems]] und zum Kanoniker des Passauer Domkapitels brachte. Um 1364/65 übernahm er die [[w:Pfarrkirche Falkenstein (Niederösterreich)|Pfarre]] in [[Falkenstein (Niederösterreich)|Falkenstein]], eine der wichtigsten landesfürstlichen Patronatspfarren des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]], in welcher er bis zu seinem Tod tätig war.<ref name ="Lackner98"/>
Gerung von Krems war spätestens seit 1360 Hofkaplan und Leibarzt von Herzog Rudolf dem Stifter, in dessen Dienst er es außerdem zum Pfarrer beziehungsweise Dechant ("Dekan") der Stadt [[Krems an der Donau|Krems]] und zum Kanoniker des Passauer Domkapitels brachte. Um 1364/65 übernahm er die [[w:Pfarrkirche Falkenstein (Niederösterreich)|Pfarre]] in [[Falkenstein (Niederösterreich)|Falkenstein]], eine der wichtigsten landesfürstlichen Patronatspfarren des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]], in welcher er bis zu seinem Tod tätig war.<ref name ="Lackner98"/>


== Gerung von Krems in Theorien der Geschichtsforschung ==
== Gerung von Krems in Theorien der Geschichtsforschung ==
Aufgrund einer Urkunde von Kaiser Heinrich III. für die Pfarrkirche in Krems, die als Fälschung beziehungsweise als verfälscht gilt und welche er um 1828 untersucht hatte, dürfte der Historiker [[w:Joseph von Hormayr|Joseph von Hormayr]] († 1848) um 1847 die Theorie entwickelt haben, dass Gerung von Krems wesentlich an der Verfertigung des [[w:Privilegium maius|Privilegiums maius]] beteiligt gewesen sein. Allerdings gibt es dafür bis heute keine Belege. DA zudem eine Untersuchung der Urkunde für Krems mit den Urkunden des Privilegiums erhebliche, qualitative Unterschiede ergeben hat, wird diese Theorie in der Forschung inzwischen für eher unwahrscheinlich erachtet.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Zum Diktat des Privilegium maius''. Kanzler Johann Ribi und der Maius-Fälschungskomplex. In: [[w:Thomas Just|Thomas Just]]- Kathrin Kininger - Andrea Sommerlechner - Herwig Weigl (Hrsg.): ''Privilegium maius''. Autopsie, Kontext und Karriere der Fälschungen Rudolfs IV. von Österreich (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 69; zugleich: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs. Sonderband 15). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20049-9. S. 95ff.</ref>
Der Historiker [[w:Joseph von Hormayr|Joseph von Hormayr]] († 1848) stellte um 1847 die Theorie auf, dass Gerung von Krems wesentlich an der Verfertigung des [[w:Privilegium maius|Privilegiums maius]] beteiligt gewesen wäre. Grund dafür dürfte eine Urkunde von [[Heinrich III. (HRR)|Kaiser Heinrich III.]] für die Pfarrkirche in Krems gewesen sein, die als Fälschung beziehungsweise als verfälscht gilt und 1360 erstmals durch eine Bestätigung von Rudolf dem Stifter ins Licht der Öffentlichkeit kam. Hormayr hatte diese Urkunde um 1828 untersucht. Für seine Theorie gibt es allerdings bis heute keine Belege, hinzu kommt noch, dass die genaue Entstehungszeit der Urkunde ungeklärt ist und sie wohl vor 1360 entstanden ist. Ein Vergleich der Urkunde für Krems mit den Urkunden des Privilegiums maius ergab sich erhebliche, qualitative Unterschiede. Daher wird diese Theorie in der Forschung heute eher für unwahrscheinlich gehalten.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Zum Diktat des Privilegium maius''. Kanzler Johann Ribi und der Maius-Fälschungskomplex. In: [[w:Thomas Just|Thomas Just]]- Kathrin Kininger - Andrea Sommerlechner - Herwig Weigl (Hrsg.): ''Privilegium maius''. Autopsie, Kontext und Karriere der Fälschungen Rudolfs IV. von Österreich (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 69; zugleich: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs. Sonderband 15). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20049-9. S. 95ff.</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Zum Diktat des Privilegium maius''. Kanzler Johann Ribi und der Maius-Fälschungskomplex. In: [[w:Thomas Just|Thomas Just]] - Kathrin Kininger - Andrea Sommerlechner - Herwig Weigl (Hrsg.): ''Privilegium maius''. Autopsie, Kontext und Karriere der Fälschungen Rudolfs IV. von Österreich (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 69; zugleich: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs. Sonderband 15). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20049-9. S. 91-103
* [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Zum Diktat des Privilegium maius''. Kanzler Johann Ribi und der Maius-Fälschungskomplex. In: [[w:Thomas Just|Thomas Just]] - Kathrin Kininger - Andrea Sommerlechner - Herwig Weigl (Hrsg.): ''Privilegium maius''. Autopsie, Kontext und Karriere der Fälschungen Rudolfs IV. von Österreich (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 69; zugleich: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs. Sonderband 15). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20049-9. S. 91-103
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Version vom 21. Dezember 2019, 15:04 Uhr

Gerung von Krems (* im 14. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, vor 1371), auch Gerung von Bierbaum oder Magister Gerung, war Hofkaplan und Leibarzt von Erzherzog Rudolf (IV.) von Österreich ("Rudolf dem Stifter").

Herkunft und Familie

Gerung von Krems stammte aus einer rittermäßigen Familie. Er benannte sich zunächst nach der Siedlung Bierbaum am Kleebühel (heute ein Teil der Gemeinde Königsbrunn am Wagram).[1]

Leben

Gerung von Krems war spätestens seit 1360 Hofkaplan und Leibarzt von Herzog Rudolf dem Stifter, in dessen Dienst er es außerdem zum Pfarrer beziehungsweise Dechant ("Dekan") der Stadt Krems und zum Kanoniker des Passauer Domkapitels brachte. Um 1364/65 übernahm er die Pfarre in Falkenstein, eine der wichtigsten landesfürstlichen Patronatspfarren des Herzogtums Österreich, in welcher er bis zu seinem Tod tätig war.[1]

Gerung von Krems in Theorien der Geschichtsforschung

Der Historiker Joseph von Hormayr († 1848) stellte um 1847 die Theorie auf, dass Gerung von Krems wesentlich an der Verfertigung des Privilegiums maius beteiligt gewesen wäre. Grund dafür dürfte eine Urkunde von Kaiser Heinrich III. für die Pfarrkirche in Krems gewesen sein, die als Fälschung beziehungsweise als verfälscht gilt und 1360 erstmals durch eine Bestätigung von Rudolf dem Stifter ins Licht der Öffentlichkeit kam. Hormayr hatte diese Urkunde um 1828 untersucht. Für seine Theorie gibt es allerdings bis heute keine Belege, hinzu kommt noch, dass die genaue Entstehungszeit der Urkunde ungeklärt ist und sie wohl vor 1360 entstanden ist. Ein Vergleich der Urkunde für Krems mit den Urkunden des Privilegiums maius ergab sich erhebliche, qualitative Unterschiede. Daher wird diese Theorie in der Forschung heute eher für unwahrscheinlich gehalten.[2]

Literatur

  • Christian Lackner: Zum Diktat des Privilegium maius. Kanzler Johann Ribi und der Maius-Fälschungskomplex. In: Thomas Just - Kathrin Kininger - Andrea Sommerlechner - Herwig Weigl (Hrsg.): Privilegium maius. Autopsie, Kontext und Karriere der Fälschungen Rudolfs IV. von Österreich (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 69; zugleich: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs. Sonderband 15). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20049-9. S. 91-103

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Christian Lackner: Zum Diktat des Privilegium maius. Kanzler Johann Ribi und der Maius-Fälschungskomplex. In: Thomas Just- Kathrin Kininger - Andrea Sommerlechner - Herwig Weigl (Hrsg.): Privilegium maius. Autopsie, Kontext und Karriere der Fälschungen Rudolfs IV. von Österreich (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 69; zugleich: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs. Sonderband 15). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20049-9. S. 98
  2. vgl. Christian Lackner: Zum Diktat des Privilegium maius. Kanzler Johann Ribi und der Maius-Fälschungskomplex. In: Thomas Just- Kathrin Kininger - Andrea Sommerlechner - Herwig Weigl (Hrsg.): Privilegium maius. Autopsie, Kontext und Karriere der Fälschungen Rudolfs IV. von Österreich (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 69; zugleich: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs. Sonderband 15). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20049-9. S. 95ff.