Forst- und Jagdverwaltung in Königshof

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Holztransport mit Pferden, ein Symbolfoto
Nach der Feldarbeit vorbei an den riesigen „uralten“ Rustenbäumen vor Kaisersteinbruch (historische Aufnahme)
Burgenland History Blog Dr. Herbert Brettl, Ehem. Försterhaus in Kaisersteinbruch, von Steinmetzmeister Laurenz Pansipp errichtert, eine Erinnerung

Forst- und Jagdverwaltung in Königshof[1], Der Lehrer Johann Wimmer schrieb 1895 zu diesem Thema: Einst bestand ein Erlenwald von Königshof bis nach Kaisersteinbruch, das beweist der Umstand, dass die Gärten der Steinbrucher Besitzer im Königshofer Territorium den Riednamen: Erlengärten (→ Ödlgarten) führten. Derzeit besteht nur mehr eine Leithagebirgswaldung, die vor 60 Jahren noch einen 80jährigen Turnus hatte, - seit dem Jahre 1848 aber kaum mehr einen 50-jährigen Turnus haben kann.

Der Ort Kaisersteinbruch war bei seiner Entstehung, sozusagen mitten in der Waldung der Herrschaft Königshof gelegen. Nunmehr liegt derselbe frei am nördlichen Leithabergswaldsaume, ist von Königshof ganz übersehbar, von Norden aus, weithin sichtbar, was nicht einmal noch vor 50 Jahren ganz der Fall war, da zu jener Zeit der Fahrweg nach Kaisersteinbruch eine ziemliche Strecke mit riesigen Rustenbäumen gleichsam bewaldet war, welche Rustenbäume endlich wegen ihren gefahrdrohenden, morschen Ästen weggeschafft werden mussten.

Der Waldbesitz von Stift Heiligenkreuz am Leithagebirge

Der Prälat von Heiligenkreuz ließ 1587 an verschiedenen Orten rund um Heiligenkreuz um ca. 5.000 Gulden Holz schlagen. Die verordneten Klosterräte sollten Erkundigungen einholen, der Waldmeister berichtete hierzu. Der Abt wolle denen von Mödling, Gumpoldskirchen, Laxenburg .. Holz abgeben.

  • Er ließ aber auch am Leithaberg schlagen, alles ohne Vorwissen des Waldmeisters und gegen den Befehl des Kaisers. Die Klosterräte berichteten, dass die Abtei wohl bestellt an Getreide, Land und Wein gewesen sei. Der Abt begründete die Schlägerung mit der Abzahlung der Schulden seiner Vorgänger. Der Ausstand der letzten drei Jahre betrug 737 Gulden. Für die Kirche wurden 300 Stämme Bauholz und für einen neuen Stadel 200 Stämme gebraucht. [2]

Liste der Förster, Gärtner, Fischer und Jäger der Herrschaft Königshof

Marcus Appelius 1630- Verwalter des Waldes

Vice-Verwalter der Herrschaft Königshof

  • Kaufvertrag vom 30. Oktober 1632 mit Daniel Prandtner, Schneidermeister im Steinbruch. Prandtner verkaufte seine Behausung um ein Summa Geld als 90 fl rheinisch, das zu festgelegten Terminen zu bezahlen war. Auf künftigen Sankt Georgitag (23. April[3]) des Jahres 1633 völlig zu bezahlen.
  • 1634 ist auch Waldschaffer (Vermögensverwalter) am Leithaberg geworden.

Georg Hainnig † 1619 Jäger

Jäger der Herrschaft Königshof, er heiratete Magdalena. Im „Register“ 1619 zu lesen: Hans Vengat wurde erstochen, das Haus mit Garten konnten sie erwerben. Da Magdalena 1619 als Witwe sich wieder verheiratet, muss er gestorben sein.

Benefactoren und Guttäter der Kirche 1618

Georg Hainnig, Jäger der Herrschaft Königshof, stiftete 10 fl zum Bau der Kirche. w:Pfarrkirche Kaisersteinbruch#Wohltäter der Kirche

Melchior Zeiner † nach 1654 Jäger

Jäger der Herrschaft Königshof, 1619 verheiratet mit Magdalena, Witwe des Jägers Georg Hainnig. Beide kaufen Haus und Garten vom Jäger Georg Hainnig, dieser Besitz wurde geteilt, sodass bei der Häuserliste von 1653 das Haus Nr. 18 von einesteils Jacob Allesguets, Steinmetz, und Eva, Mutter Agatha und Tochter Catharina, andernteils der Jäger Melchior Zeiner und Magdalena. Der „jagerische“ Garten wurde verkauft und im Testament der Eva Allesguetsin 1654 weitergegeben.

Pater Maurus Therer † 1689 Verwalter des Waldes

Maurus Therer OCist, er wirkte als Forstadjunkt und Schaffer der Waldungen. Er starb am 13. August 1689 in Königshof)

Unfall August 1694: Mit einer Flinte erschossen

Martin Akort, ein Fleischhauer in Steinbruch, Sohn von Michael Akort und Maria, ist den 29. August 1694 am Freidthoff in Steinbruch zur Erde bestattet worden, bei 25 Jahre.

„Welcher den 28. nachts, um 8 Uhr von einem Jäger und unvorhergesehenerweise mit einer Flinten erschossen worden, ist ohne Beichte und Communion gleich eine Stunde darnach gestorben, bei dessen Begräbnis den 30. dito ein Seelenamt und Leichenpredigt gehalten worden.“

Totenbuch Kaisersteinbruch

Blasius Ehrheutter 1695 Fischer

Fischer von Königshof, von Görz (Gorica, Slowenien) stammend. Am 21. September 1695 heiratete er Veronica Hüttlerin von Gallbrunn. Zeugen waren Vitus Viehter, Schmied, Georg Lecker, Zimmermann, von Bruck an der Leitha, Giovanni Battista Passerini und Martin Trumler, beide Steinmetzmeister von Kaisersteinbruch.

Jacob Fischer Jäger

Jäger der Herrschaft Königshof bis 1695, danach Jäger in Mannersdorf, verheiratet mit Rosina.

  • Eintragung im „Register“ 1693: Die Vorbesitzer ihres Hauses, Caspar Floich, Steinmetzgeselle und Helena, starben an der laydigen Contagion (Pest), die Herrschaft verkaufte, auch einen Krautgarten. Im „Register“ 1698 beide verkaufen Haus und Krautgarten an Steinmetzmeister Johann Wieser.[4]

Jacob Fraisamb 1705 Fischer

Fischer der Herrschaft Königshof, verheiratet mit Ursula. Er war 1702 Taufpate für den Sohn Jacob des Steinmetzgesellen Elias Inglisch und Salome.

Johann Georg Flaschütz (1671–1729) Jäger

Herrschaftlicher Jäger zu Königshof, in Höflein geboren, Eltern waren Andre Flaschütz und Anna Margaretha, heiratete am 13. Juni 1706 Catharina Perin, Witwe des Kaisersteinbrucher Steinmetzmeisters Johannes Pery. Zeugen waren vier Meister der Kaisersteinbrucher Bruderschaft, Richter Johann Baptist Passerini, Johann Georg Haresleben, Sebastian Regondi und Johann Paul Schilck.

  • Im „Register“ ab 1710. Catharina bringt ein „Stock-Gebäu“ und Behausung samt Garten in die Ehe mit. Frau Catharina starb am 1. Dezember 1712 bei der Geburt von Zwillingen mit 36 Jahren. Der Witwer heiratete am 26. Feber 1713 Anastasia Paumannin, Tochter von Valentin Paumann, Fleischhauer und Anna.
  • Letzter Wille des Georg Flaschütz v. 4. April 1729, Setze ich zur Universalerbin meine Frau Anastasia ein, welche alles .. sowohl in Gold- und Silbermünzen .. dass die Kinder gleich bezahlt werden, weil genügend bares Geld vorhanden. Auch die herrschaftliche Canzlei Tax, und was man schuldig zu geben, richtig abführe.
  • Unterschrieben von P. Raymund Vitali, Prof. S. Crucis und Verwalter in Königshof und erbetener Zeuge, Elias Hügel, Richter.

Laurenz Perchthold 1709 Gärtner

Gärtner der Herrschaft Königshof, verheiratet mit Anna Maria. Tochter Maria Ursula wurde 1709 geboren, ihre Taufpatin war Ursula Trefferin, Frau des Müllers der Königshofer Mühle Johann Treffer.

Augustin Wolf 1717- Jäger

Jäger der Herrschaft Königshof, am 27. Mai 1717 wurde Sohn Johann Paul geboren, Kindesmutter Anna Maria Huberin. Paten waren Steinmetzmeister Johann Paul Schilck und Catharina.

Johann Michael Stockmayer † 1751 Jäger

Herrschaftlicher Jäger zu Königshof, seine Eltern waren Philipp Stockmayer, Bürger zu Bruck an der Leitha und Magdalena, er ehelichte am 9. Oktober 1729 Maria Anna Auringerin, Tochter von Philipp Auinger, Bürger zu Krems und Sabine. Ein Gerichtsverfahren (untenstehend) bestimmt sein Leben. 1736 Geburt von Sohn Joseph, er wurde Steinmetzmeister in Kaisersteinbruch. Die Witwe Maria Anna starb am 12. Dezember 1761 mit 61 Jahren.

Gerichtsverfahren: Herrschaft - Fehlbestände bei Holzverkäufen: Richter Elias Hügel- Jäger Johann Michael Stockmayer

Raymund Vitali#Große Fehlbestände bei Holzverkäufen - Gerichtsverfahren vom 9. Oktober 1731[5]

Ignaz Nachtnebel 1738 Jäger

Jäger in Königshof, seine Eltern waren Michael Nachtnebel von Retz und Magdalena. Er ehelichte am 21. Jänner 1738 Elisabeth Peritzin, Witwe des Andreas Peritz, Steinmetzgeselle in Kaisersteinbruch. Zeugen waren der neue herrschaftliche Jäger Johann Michael Stockmayer und Sebastian Wieser, beide von hier.

1. Jänner 1751 Instruktionen der Herrschaft Königshof für den Jäger

Abt Robert Leeb vom Stift Heiligenkreuz beauftragt den Jäger[6], dass er in Unserem Herrschaftswald /:wie et mit Marksteinen begrenzt ist:/ den hohen und niedrigen Wildbahn zu versehen, jedoch aber alles Federvieh, auch anderes Wildbrät was Namen es haben mag, keines ausgenommen, hierher zur Herrschaftlichen Kanzlei in Königshof für unten angemörckhtes Schuss-Geld richtig und gewiss einliefern solle.[7]

Es wird ihm der gesamte Wald anvertraut

es ist ihm verboten einige Stamm Holz heimlich abzugeben, oder selbst zu behalten, darunter ist auch das kleinere Gehölz und Gestrüpp zu verstehen, nur bei ausdrücklicher Genehmigung eines Pater Verwalters, ansonsten droht der Verlust des Dienstes.

  • Er solle seinem Amt gemäß mit den herrschaftlichen Jungen die Waldungen fleißig durch streifen, damit die umliegenden Wildbraten oder Raubschützen [8]abgetan und deren unzulässiges Exercitium (Übung) gehindert werde.
  • Es solle sich unser Herrschafts-Jäger mit den umliegenden Herrschafts–Jägern friedlich verstehen, auch wenn Herrschaften in eine Streitigkeit verfallen.
  • Es ist verboten ... ein Stamm Holtz, auch geschlagenes Brennholz in Scheitern oder Bürdeln zu versilbern, sondern mit einem Zettel, vom Verwalter unterschrieben, aufrichtig zu befördern, nicht allein an den Wildtbrath und Gehölz, auch am wilden Obst, etc.
  • Der herrschaftliche Jäger ist schuldig, den P. Verwalter über die Waldung und nähere Umstände wöchentlich zu benachrichtigen. Er hat alle Sonntäg und hohen Feiertäg, als Frauenfest, H. Bernardi, Kirchtag, Aller Heiligen, Ostern, Pfingsten, Weihnachten, Fasching allhier zur Aufwartung zu erscheinen, und ist dessen ordinäre Mittagessen bei der Köchin Tisch.
  • Es muss alles geschlagene Holz vom allhiesigem Hof-Kastner mit dem Jäger abgezählt und die Summa schriftlich H.P. Verwalter überreichet werden, um alle Ungewissheit und Unordnung zu vermeiden.
Die Herrschaft reicht ihrem Jäger als jährliche Besoldung

Erstlich die Besoldung 34 fl, Zimmerzins für die Jung 8 fl, Weizen 2 Metzen, Korn 15 Metzen, Holz 1 Luß, Schussgeld nach der Tabelle, Forstgeld von jeder Klafter, oder 100 Birdel 3 kr. Das wilde Obst ist der Herrschaft alleine zugehörig und muss im Beisein des Jägers zur rechten Zeit durch die Untertanen gesammelt und nach Königshoffen allemal abgeführt werden.

Folget das Schussgeld

Eine kleine Auswahl: Für einen Hirschen 1 fl 30 kr; einen Spitzhirsch 1 fl; ein Hirschkalb 45 kr; ein Khüe 1 fl; ein Wildschwein 1 fl 30 kr; einen Rehbock 36 kr; ein Rehkitz 36 kr; ein Haasen 9 kr; Waldschnepfen 9 kr; ein Rebhenderl 9 kr; WildtAnten 9 kr; ein Trappen 24 kr; ein Wildt-Katze 34 kr; eine Wildt- Tauben 3 kr; ein Fasann 24 kr; einen Wolf 1 fl; einen Fuchs 18 kr; einen FischOtter 1 fl; einen Dachs 12 kr.

  • Diese Instruction mit P. Verwalter eigenhändiger Unterschrift ubd Siegel ist dem Herrschaftlichen Jäger eingehändigt worden, wonach er sich zu richten und zu verhalten weiß.

Christian Binder (1711-1769) Jäger

Herrschaftlicher Oberjäger in Steinbruch, von Seitz in Mähren gebürtig. Er heiratete am 4. Feber 1751 in der Kapelle zu Königshof Barbara Ullmannin, sie war herrschaftliche Köchin von Ebersdorf, beide Eltern Philipp und Anna Maria Ullmann bereits gestorben. Der Heiratsvertrag legte die Bedingungen dar.[9]Im Dezember 1751 Geburt von Tochter Maria Anna, ein Taufpate war Joseph Wibaldoffsky, Kornschreiber[10]der Herrschaft Königshof.

All diese Instruktionen wurden dem Herrschaftsjäger Christian Binder, als unserem im Heiligenkreuzer Steinbruch wohnhaften und „haussessigen“ Untertanen, eindringlich aufgetragen. Jäger Christian Binder erhielt eine Besoldung von 50 fl, Zimmerzins inbegriffen.

Im Grundbuch 1751 waren beide mit einem Haus und Krautgarten eingetragen, sie kauften das Gut von Maria Anna Stockmayerin, Witwe des herrschaftlichen Oberjägers Michael Stockmayer. Christian Binder starb am 1. Mai 1769 mit 58 Jahren. Die Witwe Barbara ehelichte den Jäger Franz Abt.

Martin Millner (1711-1761) Gärtner

Gärtner der Herrschaft Königshof, er starb am 30. Jänner 1761 mit 50 Jahren.

Franz Abt (1700–1783) Jäger

Jäger der Herrschaft Königshof, in Falkenstein (an der österreichisch–tschechischen Grenze, bei Drasenhofen) geboren, Eltern waren Philipp Abt, Müller ebendort und Maria. Er heiratete am 8. Jänner 1732 die Witwe Anastasia Flaschützin. Zeugen waren Richter Elias Hügel und Simon Sasslaber, beide Steinmetzmeister in Steinbruch. Im Dezember 1732 wurde Sohn Franz geboren, Taufpate wie bei all ihren Kindern Elias Hügel. Im Grundbuch 1733 durch die Heirat beide mit Haus samt Garten eingetragen. Anastasia starb am 27. März 1773, der Witwer ehelichte am 22. Juni 1773 Barbara Binderin, Witwe des herrschaftlichen Jägers Christian Binder. Zeuge war Steinmetzmeister Johann Gehmacher.

  • Er war als Geschworener eine Amtsperson, erhielt das Ehrenamt des Kirchenvaters und wurde später Senior-Geschworener. Franz Abt starb am 12. Feber 1783 mit 83 Jahren, seine Witwe Barbara starb am 27. November 1783 mit 60 Jahren.

Thomas Ritter (1719-1753) Gärtner

Gärtner im Gut Königshof, er starb am 5. August 1753 mit 34 Jahren.

17. Dezember 1772 Urbarium von Kaisersteinbruch

Der Stuhlrichter[11]im Comitat Moson Johann von Naszvady, ein Schwiegersohn von Steinmetzmeister Elias Hügel († 1755), unterschrieb als zuständige Behörde das Urbarium. Daraus zum Thema Wald:

  • ...die Bewohner können hierorts nur als behauste Personen angesehen werden, nachdem die Inwohner mit keinen eigenen Waldungen sowie Rohrwerk versehen, noch deren eigener Grund von Seiten der Herrschaft auf ihrem Grund selben gestattet werde. Sie sind auch die Dienstbarkeit nicht schuldig. Die Weide hierorts betreffend, wird selbe gegen jährlich zu bezahlende 6 Gulden auf der herrschaftlichen Weide nach Willkür ferner gestattet...“

Elias Ziegler (1729-1801) Fischer

Herrschaftlicher Fischer in Königshof, Sohn von Peter Ziegler, Fischer in Maria Enzersdorf und Barbara. Elias ehelichte am 27. April 1773 Eva Hasenöhrlin, Tochter von Mathias Hasenöhrl, Steinmetzgeselle und Maria Anna. Beider Tochter Theresia heiratete 1796 den Kaisersteinbrucher Schuhmacher Caspar Teuschl.

  • Eva ist Hebamme und wird „die alte Fischerin“ genannt. Elias hat sein Amt 45 Jahre ausgeführt. Er starb am 20. September 1801 mit 72 Jahren.

Andreas Miespauer (1738-1828) Vormader

Vormader[12]in Königshof, heiratete 1775 Anna Maria Christlmayr, sie starb 1781 mit 27 Jahren. Der Witwer ehelichte am 4. Nov. 1781 Elisabeth Markowitschin, Tochter von Martin Markowitsch, einst ein Schmied und Anna Maria, jetzt Witwe.

  • Im Grundbuch 1782 sind beide mit einem Haus eingetragen. 1820 starb Elisabeth mit 65 Jahren, er heiratete in dritter Ehe Catharina Schweiferin von Oslip. Am 15. September 1828 starb Andreas mit 90 Jahren, Catharina 1836 mit 64 Jahren.

Laurenz Bächler vor 1805 Jäger

Jäger in Königshof, verheiratet mit Theresia. Tochter Anna Maria heiratete am 11. August 1805 Leopold Niesthy, Kaisl. Königl. Banco Tabakal. Beamter in Wilfleinsdorf, Sohn von Leopold Niesthy, Schiffskapitän von Wien und Thecla. Zeugen waren Mathias Pergauer und Anton Wolfram, beide von Wilfleinsdorf.

Franz Xaver Ziegler (1750-1787) Gärtner

Herrschaftlicher Gärtner in Königshof, verheiratet mit Theresia Schleicherin von Bruck an der Leitha, Sohn Johann Georg wurde 1780 geboren, bei den Kindern waren Johann Georg Götz, Müller in Königshof und Eleonore Taufpaten. Am 3. Mai 1787 starb Franz Xaver mit 37 Jahren. Die Witwe Theresia ehelichte 1788 den Königshofer Jäger Michael Pöhm.

Michael Pöhm (1750–1809) Jäger

Herrschaftlicher Jäger in Königshof, Eltern waren Georg Pöhm, Jäger in Fohnsdorf, Ö. und Catharina. Er heiratete am 15. Jänner 1788 Theresia Zieglerin, Witwe des Franz Xaver Ziegler, Gärtner in Königshof. Im November 1788 Geburt von Tochter Anna Maria, Paten waren Johann Georg Sonnleithner, Müllermeister in Königshof, und Maria Anna. Bei der Geburt der Zwillinge Michael und Theresia am 2. November 1790 starb Frau Theresia mit 38 Jahren.

Der Witwer ehelichte am 18. Oktober 1791 Elisabeth Schleicherin, Tochter von Mathias Schleicher, Bäcker aus Bruck/Leitha, und Elisabeth.

  • Im Grundbuch 1792 waren beide eingetragen mit einem Haus samt Obst- und Krautgarten. Tochter Catharina wurde 1800 geboren, sie heiratete 1819 den nobilitierten Herrn Antonius de Kirchstettern, Vorsteher der Herrschaft Schönbühel (Bellicolü).
  • Michael Pöhm starb am 24. Dezember 1809 mit 59 Jahren. Die Witwe ehelichtw 1811 den herrschaftlichen Jäger Georg Ziegler.

Georg Ziegler (1780-1856) Jäger

Herrschaftlicher Revierjäger, als Sohn von Franz Xaver Ziegler, Gärtner in Königshof, und Theresia hier geboren. Er heiratete am 28. Feber 1811 Elisabeth Pöhmin, Witwe des Michael Pöhm, herrschaftlicher Jäger zu Königshof. Ein Zeuge war Michael Litschauer, Müller in Königshof.

Steuerliste 1822/23: Georg Ziegler, 1 Haus. Am 20. November 1839 starb Elisabeth mit 75 Jahren.

  • Im Grundbuch 1851 waren Georg Ziegler und seine Ehewirtin Juliana Gleißnerin mit einem Kleinhaus ohne Hausgrund eingetragen. Laut Heiratsvertrag hat er seiner Gattin dieses Haus am 24. Jänner 1849 verheiratet.
  • Volksschule Kaisersteinbruch#Schulstiftungen von Georg Ziegler. Er starb am 14. Oktober 1856 mit 77 Jahren.

Joseph Schöberl (1813–1857) Gärtner

Gärtner in Kaisersteinbruch, er starb am 11. Jänner 1857 mit 44 Jahren.

Leopold Burger (1819–1881) Förster

Förster in Kaisersteinbruch, er starb am 7. Feber 1881 mit 62 Jahren.

Joseph Hladi (1823-1857) Jäger

Jäger in Königshof, er wurde am 25. Juli 1857 erschossen im Wald gefunden, seines Alters 34 Jahre.

Alois Springer 1823- nach 1892 Gärtner

Gärtner in Königshof, aus der k.k. Findelhaus-Anstalt in Wien.[13] Er ehelichte am 8. Juli 1866 Anna Fröhlich, Tochter von Mathias Fröhlich in Wilfleinsdorf und Clara Fürbe. Zeugen waren Franz Seidenspinner und Anton Grössing, beide vom Gut Königshof. Am 27. November 1876 starb Anna mit 43 Jahren. Der Witwer ehelíchte Maria Schleinzer, von Königshof. Tochter Maria Springer heiratete 1892 Martin Böhm, Bauer in Sarasdorf, Sohn von Joseph Böhm, Bauer und Barbara. Bei dieser Eintragung wird Alois Springer als pensionierter herrschaftlicher Gärtner bezeichnet.

Hermann Traub (1867-1894) Jäger und Forstadjunkt

Jäger und Forst-Adjunkt im Gut Königshof, wohnt in Kaisersteinbruch, von Nagy Szombat/Tyrnau gebürtig, Sohn von Joseph Traub, Jäger und Josepha Hiller.

  • Hermann Traub wurde am 12. Juli 1894 im herrschaftlichen Wald nahe der Heiligenkreuzer Siedlung Winden am See tot aufgefunden, von Räubern getötet und circa 4 Stunden später entdeckt. Er wurde 27 Jahre alt.

Anton Dietrich (1828-1901) Jäger und Förster

Herrschaftlicher Ober-Förster und Jäger im Gut Königshof, aus Meischitz in Böhmen stammend, wohnhaft in Kaisersteinbruch, verheiratet mit Elisabeth Koch. Tochter Julia ehelichte 1892 den Jäger Carl Franz Kucsera, Tochter Anna 1892 den Steinmetzmeister Ferdinand Amelin und Tochter Antonia ehelichte 1896 den Förster Carl Richard Sadler. Anton Dietrich starb am 5. November 1901 mit 73 Jahren.

Wilhelm Karasek (1849-1911) Förster

Förster in Königshof, 1849 in Drazic, Bezirk Jung-Bunzlau in Böhmen geboren, Sohn von Wilhelm Karasek, Förster in Benatek, Böhmen und Anna Kostroun. Er heiratete am 7. Jänner 1880 Aloisia Stirling, 1836 in Grafenschachen, Bezirk Steinamanger, Eisenburger Gespanschaft in Ungarn geborene Wirtschafterin, Tochter von Michael Stirling, Bereiter in Neustadt und Carolina. Zeugen waren Anton Dietrich, Förster und Franz Gröschl, Müller, beide Königshof. Wilhelm starb am 1. November 1911 mit 62 Jahren, die Witwe Aloisia am 17. April 1912 mit 76 Jahren.

Alexander Kopsiva 1857- Gärtner

Herrschaftlicher Gärtner in Königshof, von Békes in Ungarn gebürtig, Sohn von Wenzel Kopsiva, Fuhrmann und Theresia Czibulka, ehelichte am 18. Mai 1884 Catharina Schmid, Magd in Königshof, von Podersdorf am See, Tochter von Laurenz Schmid und Juliana Steiner. Bis Ende 1896 sind beide als Taufpaten dokumentiert, wohl an einen anderen Ort übersiedelt.

  • Tochter Ernestina heiratete am 8. Dezember 1936 Karl Riegelbauer in Wien, Donaustadt.

Carl Wassermann 1872- Gärtner

Herrschaftlicher Gärtner in Königshof, 1872 in Krems an der Donau geboren, Sohn von Michael Wassermann, Winzer in Krems und Anna Mayer, ehelichte am 18. Juli 1900 Maria Schubert, 1874 in Jois geboren, Tochter der Catharina Schubert. Zeugen waren Augustin Krämer, Zimmermann in Wilfleinsdorf und Joseph Haltschuster, Jäger in Jois.

Carl Franz Kucsera 1892- Jäger

Jäger im Gut Königshof, in Markasica, Comitat Syrmiens, von Gabolto, Comitat Sarosensis gebürtig, Sohn von Carl Kucsera, Gutsverwalter und Ernestine Seiffert, ehelichte am 26. April 1892 Juliana Dietrich in Kaisersteinbruch, von Winden am See gebürtig, Tochter von Anton Dietrich, herrschaftlicher Jäger in Königshof und Elisabeth Koch. Zeugen waren Augustin Kucsera von Budapest und Heinrich Amon, Kaufmann in Neusiedl am See.

Leopold Appel 1905- Gärtner

Gärtner der Herrschaft Königshof, verheiratet mit Amalie Braunsteiner. Bis 1910 sind drei Kinder dokumentiert, die Taufpaten kamen alle aus Wien.

Wenzel Klawik 1905- Jäger

Jäger in Kaisersteinbruch, 1852 in Bruck an der Leitha geboren, ehelichte am 27. Juli 1905 Johanna Jerina, auch von Bruck, Magd allhier, Tochter von Johann Jerina und Francisca Lerch. Zeugen waren die Jäger Julius Pokorny und Wilhelm Karasek.

Franz Papauer 1920- Waldheger

Waldheger [14] im Salzleck in Kaisersteinbruch, verheiratet mit Paulina Deutsch. Zwei ihrer Kinder Friederika und Adolf, 1916 und 1920 geboren, heirateten 1930 und 1943 in Wien.

Pferde- und Ochsenknechte für den Arbeitseinsatz der Tiere

All diese im Königshof tätigen sind im Historischen Lexikon zu finden, eine Auswahl:

  • 17. Jahrhundert Achatius Wibitsch 1653 (O), Georg Steuber 1693 (O), Michael Summinger 1695 (O), Jacob Vogel (1682-1732) (O), Michael Hoflinger (1686-1742) (O), Simon Feichtinger (1688-1738) (O),
  • 18. Jahrhundert Joseph Gillner 1738 (O), Simon Fabian 1774 (O), Mathias Pruckner (1728-1796) (O), Martin Weigel 1797 (O),
  • 19. Jahrhundert Franz Schritter (1835-1890) (O), Georg Untermeier (1838-1896) (O), Franz Pock (1858-1906) (O), Stephan Varga (1863-1915) (Pf), Stephan Korbélyi 1874 (O), Petrus Bokory 1884 (Pf), Franz Hauptmader 1885 (O), Carl Markowitsch 1887 (Pf), Anton Hrudnyck 1891 (O), Stephan Juris 1899 (Pf),
  • 20. Jahrhundert Ludwig Fetik 1904 (Pf), Martin Hafner 1907 (Pf), Mathias Huber 1909 (O), Thomas Rongitsch 1909 (Pf), Josef Steinwendtner 1909 (Pf), Joseph Minárek 1911 (O), Jacob Haretter 1911 (Pf), Josef Mannsberger 1914 (Pf), Mathäus Schimakovich 1914 (Pf)

1912 verkaufte das Stift Heiligenkreuz das Gut Königshof an das Militär

Die Wälder der ehemaligen Herrschaft Scharfeneck, die über Jahrhunderte den Habsburgern gehörten, gingen in den Besitz der Bundesforste über und teilweise auch in den der Gemeinden, auch die Besitzungen der Zisterzienser in Kaisersteinbruch sind heute in staatlichem Besitz, nachdem die Mönche diese 1912 an das k.k. Kriegsministerium verkauft hatten. Dieser Grund ist heute Teil des Truppenübungsplatzes Bruckneudorf. Die etwa 3.000 Hektar Wald auf dem insgesamt 5.000 Hektar umfassenden Gebiet werden von der Heeresverwaltung in Bruckneudorf forstlich betreut, die eine jährliche Einschlagmenge von 15.000 Festmeter Holz angibt.[15]

Memorandum 1923

(Das Memorandum der Gemeinde ist im Historischen Lexikon in voller Länge zu lesen) 1921 übernahm das Gut Königshof das Ministerium für Heerwesen und hatte von uns auch nur Mögliches und Erfüllbares verlangt. Mit einem Schlage verlangte die Heeresverwaltung aber von der Gemeinde für sämtliche Objekte derart hohe Pachtzinse, die nicht zu leisten waren.

Es wurde den ärmeren Bewohnern der Gemeinde das seit Bestehen der Gemeinde erlaubte Dürrholz sammeln an 2 bestimmten Tagen der Woche, sowie der Waldgang zum Laubstreu sammeln für ihr Vieh gänzlich eingestellt, wo doch diese Leute sich bei den heutigen horrenden Preisen weder Holz noch Heu oder Stroh kaufen können und daher bei Aufrechterhaltung dieses Verbotes ihr letztes Stück Vieh, resp. die oft einzige Ziege verkaufen müssten. Die Heeresverwaltung hat uns auch Felder ohne Grund und Ursache entzogen.

Waldbesitz der Heeresverwaltung

Die Heeresverwaltung hat außer dem ganzen Gemeinde-Areal von ca. 3.200 Joch noch anschließend einen Feld- und Waldbesitz, sodass sie im Ganzen über 6.000 Joch in Eigenbewirtschaftung hat (!) und daher der Gemeinde Kaisersteinbruch leicht (diese 186 Joch) zur Benützung überlassen kann.

Unterrichtsthema in der Schule: Jagd in Kaisersteinbruch

Die Lehrerin Editha Senekovitsch schrieb 1925: (Eine Zusammenfassung) Das Jagdrecht gehört allein dem Ärar als Grundherrn der Wälder. Zu jagen gibt es im Kaisersteinbrucher Gemeinde-Gebiet sehr viel, sofern das Wild nicht durch Schießübungen in andere Jagdgebiete verscheucht wurde. Im Dickicht des Unterholzes versteckt ruhen untertags stolze Hirsche. Die scheuen Rehe lagern in den stillsten Winkeln, um sie nur im Schutze der abendlichen Dämmerung zu verlassen.

Auch Wildschweine sind ziemlich häufig anzutreffen. In den Vorhölzern und auf den Feldern und Wiesen hausen zahlreiche Hasen, die willkommene Beute vieler jagdliebender Militärpersonen. Von Raubwild sind es vor allem die Füchse, die in den Höhlen der alten Brüche und in den verfallenen Gemäuern verlassener Häuser sichere Schlupfwinkel finden und trotz der starken Verfolgung durch die Jäger sich in ihrer Zahl nicht vermindern.

Die Absiedlung der Ortsbevölkerung 1938/39 durch die Nationalsozialisten

Siehe auch

Archivalien und Literatur

Archiv Stift Heiligenkreuz Rubr. 49 Herrschaft Königshof:

  • Register Nr. 1 von hierin begriffene Fleckhen, Wilfersdorf, Stainbruch, Höflein, Arbesthal, und Göttlesbrunn 1603–1714
  • Grundbuch über Stainbruch 1714–1767, 1768– 1832
  • Pfarrmatrikel ab 169o-1753, Heiratbuch 1754–1826, Taufbuch 1754–1806, Sterbebuch 1754–1804
  • Königshofer Protocolle, 1630–1651, 1651–1665, 1661– 1748–1756, 1681, 1692–1707, 1728–1731
  • Herbert Brettl: Von Albrechtsfeld bis Ziegelhof. Die Meierhöfe im Bezirk Neusiedl am See. Königshof, Die Mühle. Halbturn 2009. S. 206.
  • Österreichische Kunsttopographie, Band LIX, Die Kunstdenkmäler des politischen Bezirkes Neusiedl am See. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt, Redaktionelle Leitung Andreas Lehne. Verlag Berger, Horn 2012, ISBN 978-3-85028-554-4, S. 120–150.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Archiv Kaisersteinbruch, Johann Wimmer: Gedenkbuch der Gemeinde Kaisersteinbruch, 1895.
  2. Hermann Watzl, In loco, qui nunc at sanctam crucem vocatur, Heiligenkreuz 1987. In Wilhelm Twerdy, Beiträge zur Geschichte des Wienerwaldes, Heiligenkreuz Waldbesitz, Band 1. S. 436, Heimat Verlag 1998
  3. Georgi-Tag [1]
  4. Archiv Stift Heiligenkreuz, Königshofer Protocolle ab 1694
  5. Das gesamte Gerichtsverfahren ist im Historischen Lexikon Kaisersteinbruch →Stockmayer Joh. Michael aufgeschrieben, Weblinks
  6. Der Originaltext ist im Historischen Lexikon Kaisersteinbruch Band 1. zu lesen, hier eine Zusammenfassung.→Weblinks
  7. Archiv Stift Heiligenkreuz, Protocolle Königshof ab 1748
  8. Raubschütze: [2]
  9. Archiv Stift Heiligenkreuz, Protocolle der Herrschaft Königshof ab 1748
  10. Kornschreiber: [3]
  11. Stuhlrichter [4]
  12. Als Mahd bezeichnet man sowohl den Vorgang des Mähens als auch dessen Produkt (also das abgemähte Material: Gräser, Blumen, Kräuter, die dann üblicherweise als Tierfutter dienen).
  13. Anmerkung: Im St. Marxer Spital bestand bereits die Stiftung einer Gattin Kaiser Leopolds I. für ledige Schwangere. 1788 wurde das Findelhaus in ein von Stift Melk unentgeltlich überlassenes Gebäude neben dem Weißspanierkloster, Alservorstadt, heute 8, Alserstraße 23, Lange Gasse 69, ehemaliges Trinitarierkloster, verlegt, wo es bis 1910 verblieb, jedoch im Laufe der Zeit durch Zukauf benachbarter Häuser vergrößert wurde.
  14. Waldheger: [5]
  15. Das Leithagebirge als Arbeitsplatz in: Brigitte Krizsanits, Manfred Horvath: Das Leithagebirge, Grenze und Verbindung. Verlag Bibliothek der Provinz 2012. ISBN 978-3-99028-172-7.