Agnes von Eckartsau

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Agnes von Eckartsau (* im 15. Jahrhundert; † 16. September 1495[1]), auch Agnes von Zelking beziehungsweise Agnes von Zelking auf Schönegg, Agnes von Losenstein oder Agnes von Liechtenstein beziehungsweise Agnes von Liechtenstein-Nikolsburg, war eine Adlige des Herzogtums Österreich[A 1].

Herkunft und Familie

Agnes von Eckartsau war eine der vier Töchter von Georg (Jörg) von Eckartsau zu Maissau und Sonnberg († um 1495). Ihre Schwestern waren:

  • Margarethe von Eckartsau († nach 1488 und vor 1497) war mit Veit (I.) von Ebersdorf († 1484) verheiratet. Aus dieser Ehe hatte sie die Söhne Veit (II.) und Wolfgang von Ebersdorf[2]
  • Dorothea von Eckartsau († nach 1497) war seit 1496 mit Christoph von Rohr († 1516) verheiratet.[3] Nach ihrem Tod heiratete dieser Wohunka von Boskowitz und Tschernahora († nach 1516), die ihn beerbte und so in den Besitz der Herrschaft Sonnberg gelangte.[4]
  • Katharina von Eckartsau († nach 1497) war seit 1469 mit Johann von Sternberg († vor 1497) verheiratet.[3] Sie war die Mutter von Georg von Sternberg.[5]

Agnes von Eckartsau war dreimal verheiratet,[6]

∞ in 1. Ehe mit einem Mitglied der Familie von Losenstein
∞ in 2. Ehe mit Georg (V.) von Liechtenstein-Nikolsburg
  • Hartmann (I.) von Liechtenstein-Nikolsburg-Feldsberg
∞ in 3. Ehe mit Otto VIII. von Zelking
  • Agnes von Zelking (genannt um 1491), Nonne im Kloster St. Jakob auf der Hülben in Wien, welchem um 1491 ihre Verwandte Crescencia von Zelking(-Weinberg) als Meisterin vorstand[7]
  • Hedwig von Zelking (* um / vor 1485; † nach 1511)
∞ vor 1498 mit Mathias von Pernegg (auch Perneck)
Das Wappen von Hedwig von Zelking und Mathias von Pernegg hat sich auf dem Epitaph ihres Nachfahren Georg Gundaker Schifer erhalten, der sich in der Pfarrkirche Sindelburg befindet.[7]
  • Margaretha von Zelking (ca. 1500-1538)
∞ in 1. Ehe mit Jörg von Rogendorf
∞ in 2. Ehe angeblich mit Wilhelm von Puchheim
∞ in 1. Ehe mit Jörg von Puchheim?
∞ in 2. Ehe mit Sebastian von Abensberg und Traun
  • Adam von Abensberg und Traun
∞ in 3. Ehe mit Wenzel von Hofkirchen

Leben

Nach dem Tod ihres Vater, der keine Söhne hatte, wurde sein Besitz unter seinen vier Töchtern beziehungsweise deren Familien aufgeteilt.[8] Agnes von Eckartsau beziehungsweise ihr Ehemann und ihre Töchter erbten nach dem Tod ihres Vaters Anteile an dessen Herrschaften Maissau und Sonnberg, darunter die Feste Maissau. Diese war nach dem Tod von Otto (IV.) von Maissau, dem "letzten Maissauer", in den Besitz der Adelsfamilie von Eckartsau übergegangen. Nachdem Tod von ihr und Otto von Zelking kam es 1497 zu einer Reihe von Erbschaftsteilungen unter ihren Töchtern und zu Konflikten.[6]

1511 überließ ihre Tochter Hedwig ihre vom Vater ererbten Anteile an der Herrschaft Maissau ihrer anderen Tochter Margaretha und deren Ehemann Jörg von Rogendorf. Dafür erhielt sie und ihr Ehemann Mathias von Pernegg deren Anteil an den Festen Reinsberg und Schönegg. Wenig später dürfte Reinsberg an die Adelsfamilie von Zinzendorf verkauft worden sein.[7] Einer weiteren Tochter von Agnes und Otto, Magdalena von Zelking, gelang teilweise die Wiederherstellung der Herrschaft Maissau, die über sie in den Besitz der Adelsfamilie von Abensberg und Traun gelangte.[6]

Erinnerungen

Agnes von Eckartsau wurde nach ihrem Tod in der Pfarrkirche in Waidhofen an der Ybbs beigesetzt, wo sich ihr Grabstein erhalten hat.[1]

Literatur

  • Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking. Eine Spurensuche. Melk, 2016
  • Helmuth Feigl - Thomas Stockinger (Hrsg.): Die Urbare der Herrschaften Maissau und Sonnberg. Anlässlich der Teilung des Erbes nach Georg von Eckartsau im Jahre 1497. (= Fontes Rerum Austriacarum. Band 20). Böhlau Verlag, Wien, 2008. ISBN 978-3205781844

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 115
  2. vgl. Helmuth Feigl - Thomas Stockinger (Hrsg.): Die Urbare der Herrschaften Maissau und Sonnberg, 2008, S. 7
  3. 3,0 3,1 vgl. Helmuth Feigl - Thomas Stockinger (Hrsg.): Die Urbare der Herrschaften Maissau und Sonnberg, 2008, S. 8
  4. vgl. Helmuth Feigl - Thomas Stockinger (Hrsg.): Die Urbare der Herrschaften Maissau und Sonnberg, 2008, S. 9
  5. vgl. Helmuth Feigl - Thomas Stockinger (Hrsg.): Die Urbare der Herrschaften Maissau und Sonnberg, 2008, S. 10
  6. 6,0 6,1 6,2 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 114
  7. 7,0 7,1 7,2 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 116
  8. vgl. Helmuth Feigl - Thomas Stockinger (Hrsg.): Die Urbare der Herrschaften Maissau und Sonnberg, 2008, S. 7f.

Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Österreich war aus der Markgrafschaft Österreich, die ursprünglich zum Stammesherzogtum Baiern gehört hatte und 1156 von diesem gelöst worden war, entstanden. Damals erfolgte die Erhebung der Markgrafschaft Österreich zum eigenständigen Herzogtum Österreich. Das Herzogtum umfasste ursprünglich nur das heutige Bundesland Wien und einige Teile des heutigen Bundeslandes Niederösterreich sowie drei Siedlungen im heutigen Bundeslandes Oberösterreich. Im Spätmittelalter vergrößerte sich das Herzogtum Österreich um weitere Teile der späteren Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. Erst 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft, die zuvor zum Herzogtum Steier gehört hatte, endgültig zum Herzogtum Österreich. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das damalige Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich, ohne das Innviertel) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich, ohne Pitten und Wiener Neustadt)