Adolfine Malcher

Aus Regiowiki
Version vom 29. September 2021, 19:13 Uhr von Ferry Paur (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Adolfine Malcher um 1900

Adolfine Malcher (geborene von Kronenfeldt, * 2. April 1858 in Frankfort in Südafrika; † 12. Jänner 1948 in Baden in Niederösterreich) war Schulgründerin und Sozialarbeiterin. Sie hatte den Beinamen Badner Metternich

Leben

Adolfine von Kronenfeldt, die Tochter eines Offiziers der Anglo-German Legion wurde in Südafrika geboren, kam aber als Kind mit ihren Eltern auf deren Gut in Ostgalizien. Im Jahr 1877 heiratete sie den aus King William’s Town stammenden Großkaufmann Rudolf Malcher (1840-1908)[1] und kam so wieder nach Südafrika.

Im Jahr 1885 übersiedelte die Familie nach Baden. Hier stellte sie fest, dass für Mädchen die Ausbildungsmöglichkeiten nicht sehr groß waren und nahm sich so der Frauenrechte an. Im Jahr 1902 übernahm sie die Leitung des neu gegründeten Vereins „Gesellschaft für erweiterte Frauenbildung und Frauenberufe in Baden“ und unterstützte die Gründung des Mädchenlyzeums, dem heutigen Gymnasium Frauengasse. Im Jahr 1907 gründete sie die einjährige Haushaltungsschule, 1908 ein Mädcheninternat, 1911 eine 2-jährige Frauengewerbeschule für Weißnähen und Kleider machen mit Meisterinnenklasse, 1915 eine 3-jährige höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Frauenberufe, 1918 ein Wöchnerinnen- und Säuglingsheim. Die Mittel, die für die Einrichtung der Schulen gebraucht wurden, kamen großteils aus Erlösen von Parkfesten, die Malcher organisierte. Dies brachte ihr den Namen Badener Metternich ein, nach Pauline von Metternich, die ebenso erfolgreich Geld durch Organisieren von Festen auftrieb.

Im Ersten Weltkrieg führte der Verein eine Kriegsküche und zwei Rekonvaleszentenheime für Soldaten. Malcher war in dem Heim in der Germergasse Delegierte des Vereines[2].

Durch einen Bombensplitter gegen Ende des Zweiten Weltkrieges war sie zwar ans Bett gebunden, leitete aber weiterhin die Unternehmungen des Vereins, der zwar 1938 aufgelöst wurde, im Jahr 1947 aber wieder reaktiviert werden konnte. Malcher, die insgesamt fünf Söhne und vier Töchter hatte, starb 1948 in Baden. Begraben wurde sie am Badener Helenenfriedhof. Einer ihrer Söhne war der in Baden geborene Architekt Fritz Malcher (1888-1933)[3].

Würdigung

  • Im Jahr 1948 wurde die Weinberggasse in Adolfine-Malcher-Gasse umbenannt.
  • Seit 1981 steht vor der Höheren Bundeslehranstalt in der Germergasse ein Gedenkstein, der von der Stadt Baden gestiftet wurde
  • Im Rollettmuseum wurde 1995 zu Ehren der Familie eine Ausstellung Die Malcher-Künstler, Forscher, Visionäre: Eine Familie in der ganzen Welt gezeigt

Literatur

Einzelnachweise

  1. Rudolf Ignaz Malcher auf Geni.com abgerufen am 6. Februar 2021
  2. Rekonvaleszentenhaus Nr.2 in Baden im Felde der Ehre 1914-1915, Mai 1915, S.16 (Online)
  3. Fritz Malcher-100. Geburtstag in der Österreichischen Ingenieur- und Architektenzeitschrift von 1988 abtgerufen am 11. Jänner 2021

Weblinks