Adam Harislemb

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Der Wiener Stephansdom heute - Adam Harislemb zählt zu seinen Dombaumeistern.

Adam Harislemb (* 1622, in Kühnring; † 9. September 1683, in Wien)[1], auch Adam Haresleben, war Steinmetz und Dombaumeister von St. Stephan in Wien.

Familie

Adam Harislemb war verheiratet, seine Ehefrau hieß Barbara und wird 1653 und 1672 urkundlich genannt. Seine Schwägerin Maria war mit dem in Wien ansässigen Handelsmann Wilhelm Resch verheiratet. Nach seinem Tod heiratete sie den Bildhauer und Hofbaumeister Peter Conchort († 1658).[1]

Verwandte von Adaem Harislemb

  • Thomas Harisleben († um 1733) war Steinmetz in Wie. Wie Adam Harislemb war er gebürtig aus Kühnring. 1701 heiratete er in Wien, 1727 arbeitete er auf der Baustelle des Wiener Stephansdoms mit, 1733 wurde er dort beigesetzt.[2] Aus einem Legat seiner Witwe wurde 1732 die Kreuzigungsgruppe des Kühnringer Kalvarienbergs finanziert.[3]
  • Meister Hans Georg Häresleben wirkte um 1700 am Bau von Schloss Schönbrunn mit.[2]

Leben

Die Pfarrkirche Kühnring, um deren Dach sich Adam Harislemb Verdienste erwarb

Adam Harislemb war in Wien seit 1653 als bürgerlicher Steinmetz tätig. 1655-1682 war er Dombaumeister von St. Stephan.[1] 1671 wurden sein Name und sein Steinmetzzeichen in die "Meistertafeln" der Wiener Steinmetze und Maurer eingetragen.[2]

Seit 1654 war er im Besitz eines Hauses in der Wiener Vorstadt Rossau (heutige Adresse: 1130 Wien, Rotenlöwengasse 3).[1] 1659-1665 befand sich seine Werkstatt in einer Scheune in der Alservorstadt (heutige Adresse: 1080 Wien, Laudongasse 14)[4]

Die Verbindung zu seinem Geburtsort Kühnring scheint auch weiterbestanden zu haben, nachdem sich Adam Harislemb in Wien niedergelassen hatte. So wurde das Material für die Wiener Domhütte, während er Dombaumeister war, aus den in der Nähe von Kühnring gelegenen Steinbrüchen von Zogelsdorf (heute ebenfalls Teil der Gemeinde Burgschleinitz-Kühnring) bezogen. Außerdem ließ Adam Harislemb die Kühringer Pfarrkirche auf eigene Kosten neudecken und einwölben.[1]

Erinnerungen an Adam Harislemb

1673 widmete Adam Harislemb der Gemeinschaft der Steinmetzen und Maurer in Eggenburg einen bemerkenswerten Zunftkrug aus Zinn. Diese ist heute im Privatbesitz, wurde aber bei der Eröffnung des "Steinmetzhauses" in Zogeldorf (heute Teil der Gemeinde Burgschleinitz-Kühnring) der Öffentlichkeit präsentiert.[1]

Literatur

  • Burghard Gaspar: Zur Geschichte des Steinmetzhandwerks'. In: Burghard Gaspar - Johannes M. Tuzar - Leopold Winkelhofer (Hrsg.): Kühnring. Festschrift mit Beiträgen zur Vergangenheit und Gegenwart anlässlich der Feiern im Jahr 2006. Eigenverlag des Arbeitskreises "950 Jahre Kühnring", Kühnring, 2006. S. 127-140
  • Otto E. Plettenbacher: Geschichte der Steinmetze von Wien im 17. Jahrhundert. Eine wirtschafts- und kulturhistorische, als auch soziologische Untersuchung. Preisliste 1688, Satzordnung der Steinmetzarbeiten. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1960

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 vgl. Burghard Gaspar: Zur Geschichte des Steinmetzhandwerks', 2006, S. 128
  2. 2,0 2,1 2,2 vgl. Burghard Gaspar: Zur Geschichte des Steinmetzhandwerks', 2006, S. 129
  3. vgl. Burghard Gaspar et al: Marterln, Kreuze, Bildstöcke und Grenzsteine'. In: Burghard Gaspar - Johannes M. Tuzar - Leopold Winkelhofer (Hrsg.): Kühnring. Festschrift mit Beiträgen zur Vergangenheit und Gegenwart anlässlich der Feiern im Jahr 2006. Eigenverlag des Arbeitskreises "950 Jahre Kühnring", Kühnring, 2006. S. 141
  4. vgl. Burghard Gaspar: Zur Geschichte des Steinmetzhandwerks', 2006, S. 128f.
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