Sizo (Melk)

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Sizo / Gizo soll seinen Sitz auf dem Burgberg von Melk gehabt haben. Dort befindet sich heute das Benediktinerstift Melk.

Sizo beziehungsweise Gizo[A 1] (* im 10. Jahrhundert; † im 10. Jahrhundert) soll im 10. Jahrhundert am Burgberg von Melk seinen Sitz gehabt haben, ehe dieser von den Babenbergern erobert wurde. Er wird deshalb auch als ein möglicher Gründer von Stift Melk gesehen.

Herkunft und Familie

Die Herkunft von Sizo / Gizo, der in späteren Quellen als "homo potentissimus", als ein äußerst mächtiger Mann, bezeichnet wird, ist nicht eindeutig geklärt. In der historischen Forschung wird er gewöhnlich für ein Mitglied der ungarischen Königsfamilie der Arpaden oder der Adelsfamilie der Sighardinger gehalten.[1] Ein Indiz für eine Zugehörigkeit zu den Sieghardingern ist vielleicht der Umstand, dass sowohl der Bischof von Passau als auch der Erzbischof von Salzburg ebenfalls dieser Familie zugeordnet werden und beide wiederum zeitweise Gegner des Markgrafen Leopold (I.) "des Erlauchten" gewesen sein dürften.[2] Eine Identifizierung von Sizo mit dem Chiemgau-Grafen Sieghard (IV.) († um 980), dem vermuteten Vater von Bischof Pilgerim von Passau, die sich auf einigen Stammbaumtafeln im Internet findet, ist zwar sehr verführerisch, doch passen dessen bekannten Lebensdaten nicht wirklich dazu.

Überlieferung

Über Sizo ist nur bekannt, dass er von Markgraf Leopold (I.) "dem Erlauchten" († 994) vom Melker Burgberg vertrieben wurde.[3] Nach der ungesicherten Überlieferung wurde der Markgraf dabei von Herzog Heinrich (II.) von Bayern ("Heinrich dem Zänkern") unterstützt. In diesem Fall müsste das Geschehnis um oder nach 985 stattgefunden haben.[1]

Literatur

Weblinks

Anmerkungen

  1. 1,0 1,1 vgl. Georg Scheibelreiter: Die Babenberger, S. 74
  2. vgl. Georg Scheibelreiter: Die Babenberger, S. 75f.
  3. vgl. Georg Scheibelreiter: Die Babenberger, S. 73

Anmerkungen

  1. In der Forschung ist bisher nicht eindeutig geklärt, ob der erste Buchstabe als S oder als G gelesen werden muss. Während Gizo von Geisa oder Géza abgeleitet sein könnte, gilt Sizo als Kurzform von Sighard. Vgl. Georg Scheibelreiter: Die Babenberger, S. 74