Schloss Stumm

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Schloss Stumm ist ein Ansitz im Zillertal. Es war viele Jahre das Zentrum der "Hofmark Stumm" und wurde später das Wahrzeichen der gleichnamigen Gemeinde.

Das Bauwerk

Das Schloss in Stumm ist ein Ansitz, der durch seine harmonische Form auffällt. Es handelt sich um einen dreigeschossigen, quadratischen Bau mit einem steilen Walmdach und vier Eck-Erkern. Über dem Eingang befindet sich das Wappen der Familie Lodron. Innen finden sich Stichkappen-, Grat- und Netzrippengewölbe. Einige Räume sind mit Stukkaturen aus dem 18. Jahrhundert geschmückt und enthalten alte Einrichtungsgegenstände, gotische Truhen und Schnitztüren. Aus der Zeit von 1700 hat sich ein blauweißer Reiterofen erhalten.[1].

Geschichte

Im 8. Jahrhundert schenkte Herzog Tassilo III. von Baiern[A 1] dem von ihm gestifteten Kloster Herrenchiemsee einige Güter in Stumm und auf dem Stummersberg. Daraus entstand eine geschlossene Grundherrschaft, die "Hofmark Stumm". Verwaltet wurde sie von einem Vogt, der für die Eintreibung der Abgaben und die Niedere Gerichtsbarkeit zuständig war. Die Hohe Gerichtsbarkeit oblag dem Landgericht von Rattenberg. Die Vögte hatten zunächst ein "Amtshaus", das sich an jener Stelle befand, wo im 16. Jahrhundert das Schloss erbaut wurde.[1]

Die Vogtei kam 1244 an die Herzöge von Baiern und 1504 an die Grafen von Tirol. 1556 verkaufte das Kloster Hohenchiemsee die "Hofmark Stumm" an Gregor Löffler aus Innsbruck. Unter ihm wurde das Schloss erbaut. Die "Hofmark" und das Schloss gehörten später dann der Familie Schneeberger aus Saltaus im Passeiertal, der Gewerkenfamilie Dreiling aus Schwaz, der Familie Schidenhofer, den Grafen von Spaur und den Grafen von Bissingen. 1788-1896 kam das Schloss an die Grafen Lodron-Laterano. Heute ist es im Besitz der Freiherren Braun von Stumm aus dem Saarland, die diesen Namen bereits hatten, ehe sie das Schloss kauften.[1]

Literatur

  • Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol. Edition Löwenzahn, Innsbruck, 1996, ISBN 3-7006-2122-3, S. 160

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol, 1996, , S. 160

Anmerkungen

  1. Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.