Konrad von Schlandersberg

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Konrad von Schlandersberg (* im 14.Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, vor 1440) war ein Adliger der Grafschaft Tirol.

Herkunft und Familie

Konrad von Schlandersberg war Angehöriger einer Familie, die 1260 erstmals urkundlich belegt ist und ihre Herkunft auf die Herren von Montalban zurückführte, die im 12. Jahrhundert als Ministeriale[A 1] der Grafschaft Tirol wirkten. Im 13. Jahrhundert benannte sich die Familie nach der über Schlanders (im Vinschgau, heute Italien) gelegenen Burg Schlandersberg.[1] Zu Konrads Zeit gehörte seine Familie hinsichtlich ihres sozialen Ranges und ihrer gesellschaftlichen Bedeutung innerhalb des Tiroler Adels zum mittleren Bereich.[2] Er war ein Verwandter von Hans von Schlandersberg ("den Jüngeren").

Konrad von Schlandersberg war mit Elisabeth von Liebenberg, der Schwester von Hermann von Liebenberg, verheiratet. Aus dieser Ehe ist ein Sohn, Hans von Schlandersberg, als Aussteller und Siegler von Urkunden vom 5. Februar 1440 und 29. Juni 1443 belegt.[3]

Leben

Konrad von Schlandersberg war seit dem 29. Juli 1405 Inhaber der Burghut über die an der Trisanna gelegene Burg Wiesberg (heute in der Gemeinde Tobadill), die damals im Besitz des Grafen Heinrich (VI.) von Rottenburg († 1411) war.[4] 1407 ist er als Mitglied des "Bundes an der Etsch" (in der älteren Literatur als "Falkenbund" bezeichnet)[A 2] belegt.[3]

Literatur

  • Claudia Feller: Das Rechnungsbuch des Tiroler Adeligen Heinrich von Rottenburg von 105 bis 1409 (Tiroler Landesarchiv, Handschrift 94). Eine formale Beschreibung. Staatsprüfungsarbeit (ungedruckt), Wien, 2004, S. 49f.

Einzelnachweise

  1. vgl. Claudia Feller: Das Rechnungsbuch des Tiroler Adeligen Heinrich von Rottenburg, 2004, S. 49f.
  2. vgl. Claudia Feller: Auf großem Fuße?. Zum Haushaltsumfang der Herren von Schlandersberg im Spätmittelalter unter besonderer Berücksichtigung des Frauenanteils. In: S. Claudia Fellner - Daniel Luger: Semper ad fontes. Festschrift für Christian Lackner zum 60. Geburtstag (= Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Bd. 76). Böhlau Verlag, Wien, 2020. ISBN 978-3-205-21162-4. S. 62
  3. 3,0 3,1 vgl. Claudia Feller: Das Rechnungsbuch des Tiroler Adeligen Heinrich von Rottenburg, 2004, S. 50
  4. vgl. Claudia Feller: Das Rechnungsbuch des Tiroler Adeligen Heinrich von Rottenburg, 2004, S. 49

Anmerkungen

  1. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.
  2. Der erhaltene Bundbrief datiert auf den 28. März 1407 und wurde nachträglich ausgestellt.