Hans Schmid

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Das landesfürstliche Gericht Sonnenburg befand sich im Mittelalter auf der Sonnenburg in Natters, die heute nicht mehr erhalten ist. Hans Schmid war Landrichter dieses Gerichtes.

Hans Schmid (* im 15. Jahrhundert; † im 16. Jahrhundert, nach 1511[A 1]), Hans Schmidt oder Hans Smid, war im 15. Jahrhundert Gerichtsvertreter der Grafschaft Tirol für ein Gericht im heutigen Bundesland Tirol.

Herkunft und Familie

Über die Herkunft und den familiären Hintergrund des Gerichtsboten Hans Schmid ist nur wenig Genaues überliefert. Falls er mit jenem Jörg Schmid von Völs ident war, hatte er zwei Brüder[1]:

  • Hans Schmid, ansässig in Axams
  • Heinrich Schmid, ansässig in Wilten (heute Teil der Stadt Innsbruck). Hans Schmid besaß "im freien Eigen" einen Teil des Pürzelagers in Völs, der an den See und den Wald der Abtei Wilten (heute Teil von Innsbruck) grenzte. Diesen verkaufte er 1492 an den Kirchenpropst der Jodok- und Blasiuskirche zu Völs. Unter den Zeugen dieses Kaufes ist auch ein Jörg Schmid von Völs genannt.[1]

Leben

Hans Schmid, ansässig in Völs, wo er auch mehrere Güter besaß, wurde am 31. Jänner 1496, gemeinsam mit Jörg Schneider, vom landesfürstlichen Gericht Sonnenburg (heute zugehörig zur Gemeinde Natters)[A 2] bevollmächtigt, dieses auf dem Landtag in Meran vom 20. März 1496 zu vertreten.[2] Er könnte mit jenem Hans Schmid ident sein, der Anfang der 1470er-Jahre, mehrmals als Zeuge bei Rechtshandlungen aufscheint, so zum Beispiel in einer Urfehde, die Peter Milauner, damals der Landrichter zu Sonnenburg, besiegelte. 1511 war Hans Schmid der Landrichter von Sonnenburg. Daneben ist er öfters in Schiedsrichter- und Beisitzerkollegien in übergemeindlichen Interessenskonflikten belegt.[1]

Hans Schmid dürfte in der Landwirtschaft tätig gewesen sein. 1506 wurde ihm und weiteren drei Personen auf Befehl des späteren Kaises Maximilian I. vom Statthalter und den Räten der "Raitkammer" zu Innsbruck der Burganger auf 5 Jahre verpachtet. Außerdem gibt es Hinweise dafür, dass er Handel oder im Transport betrieb. Er könnte zudem mit jenem Hans Schmid ident sein, dem 1470-1473 einige, wenn gleich nur wenige Anteile am Silberbergwerk in Schwaz gehörten.[1]

Literatur

  • Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol. Die Gerichte und ihre Vertreter auf den Landtagen vor 1500 (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. Bd. 41). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2017. ISBN 978-3-7030-0941-9

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 393
  2. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 392

Anmerkungen

  1. Nach Hinweisen in Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 393
  2. Dieses Gericht hatte damals seinen Sitz auf der Sonnenburg in Natters, die heute nicht mehr erhalten ist. Im 15. Jahrhundert wurde der Sitz des Gerichts auf die Burg Vellenberg bei Götzens verlegt und im 18. Jahrhundert auf den Ansitz Ettnau in Hötting (heute Teil der Stadt Innsbruck). Zuletzt war das Gericht 1814–1849 im Gerichtsgebäude in Wilten (heute ebenfalls ein Stadtteil von Innsbruck) untergebracht.