Heinrich III. von Wallsee

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Heinrich (III.) von Wallsee oder Walsee (* im 14. Jahrhundert; im 14. Jahrhundert) war ein Adeliger des Herzogtums Österreich und im Waldviertel ansässig. Durch eine Güterteilung begründete er den Enzesdorfer Zweig der Linie der Familie der Wallseer zu Drosendorf.

Herkunft und Familie

Heinrich (III.) von Wallsee stammte aus einer Ministerialenfamilie[A 1], die bis Anfang des 14. Jahrhunderts in der Reichslandschaft Schwaben ansässig war. Er war der jüngste Sohn von Friedrich (I.) von Wallsee aus dessen Ehe mit Alheid von Werde.[1] Verheiratet war er vermutlich dreimal verheiratet[2],

∞ (1. Ehe) mit Barbara von Klingenberg († um 1347)
∞ (2. Ehe) mit einer Angehörigen der Familie von Volkenstorf
∞ (3. Ehe) mit Katharina von Kiau (Kaja) († um 1367)

Leben

Heinrich (III.) von Wallsee war, als sein Vater starb, noch minderjährig.[1] Mit seinem älteren Bruder Eberhard (IV.) von Wallsee hatte er viele Jahre eine Gütergemeinschaft, nachdem sein anderer Bruder Friedrich (IV.) bereits früh verstorben war. Seine Hoffnung, große in der unteren Steiermark gelegene Güter von Cholo von Seldenhoven († 1374) zu erben, die dieser ihm und Eberhard 1344 vermacht hatte, erfüllte sich nicht, da diese nach seinem Tod gegen eine finanzielle Entschädigung an die Grafen von Cilli kamen. Ein Testament, in welchem Otto von Volkenstorf, mit dem er über eine seiner Ehefrauen verwandt war, 1349 für Heinrichs Söhne gemacht hatte, trat nicht in Kraft, da dieser schließlich doch noch eigene erbberechtigte Nachkommen bekamen.[3] Im September 1347 hielt er sich gemeinsam mit diesem zu Verhandlungen zwischen Herzog Albrecht (II.) von Österreich ("Albrecht dem Lahmen") mit König Karl IV. an dessen Hof in Prag auf. Dieser verlieh Heinrich 1348 mehrere in der südlichen Markgrafschaft Mähren gelegene Lehen, welche dieser von der mit ihm verschwägerten Familie der Klingenberger gekauft hatte.[2] Im März 1349 teilten er und Eberhard ihre Besitzungen, ausgenommen die Hauptmannschaft Drosendorf. Heinrich erhielt bei dieser Teilung die Festen Enzesfeld und Lestorf und die Pfandschaft [Gföhl]].[4]

Literatur

  • Max Doblinger: Die Herren von Walsee. Ein Beitrag zur österreichischen Adelsgeschichte (= Archiv für österreichische Geschichte. Band 95). Holzhausen, Wien, 1906
  • Karel Hruza: Die Herren von Wallsee. Geschichte eines schwäbisch-österreichischen Adelsgeschlechts (1171–1331) (= Forschungen zur Geschichte Oberösterreichs. Bd. 18). OÖLA, Linz, 1995. ISBN 3-900-31360-1. Siehe Register

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 137
  2. 2,0 2,1 vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 138
  3. vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 140
  4. vgl. Max Doblinger: Die Herren von Walsee, 1906, S. 140f.

Anmerkungen

  1. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.