Friedrich von Erdingen: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 9. November 2021, 23:25 Uhr

Friedrich von Erdingen[A 1] (* im 14. Jahrhundert; † 15. Juni 1396) war im 15. Jahrhundert Kanzler des Herzogs Leopold (III.) von Österreich ("Leopold dem Gerechten"). Er war Bischof von Chur und später von Brixen.

Herkunft und Familie

Über die Herkunft und die Familie von Friedrich von Erdingen ist bisher nichts bekannt. In der Forschung wird gewöhnlich angenommen, dass er bürgerlicher Herkunft war. Da im Hochstift Brixen, wo Friedrich von Erdingen später Bischof war, Personen mit dem Herkunftsnamen von Erding(en) im 14. Jahrhundert mehrmals belegt sind, wird in der Forschung inzwischen diskutiert, ob seine Familie von Bayern dorthin eingewandert war.[1]

Leben - Überblick

Friedrich von Erdingen ist erstmals 1359 urkundlich belegt. Über seine Ausbildung ist bisher nichts Konkretes bekannt. Er war zunächst Pfarrer von Zell am See. Wenig später wurde er als Notar für Erzherzog Rudolf IV. von Österreich ("Rudolf dem Stifter") tätig. Um 1361 gelangte er in den Besitz der gut dotierten Pfarre von Probstdorf. Danach war er einige Jahre Pfarrer von Wiener Neustadt (ca. 1363-1366). Um 1367 erhielt er die Pfarre Grauscharn-Pürgg (heute Teil der Gemeinde Stainach-Pürgg), die den Ruf hatte, eine "klassische Kanzleipfründe" zu sein.[2]

Im Juni 1365 ist Friedrich von Erdingen erstmals im Dienst von Herzog Leopold (III.) von Österreich genannt und zwar als dessen oberster Schreiber. Im Dezember 1367 wird er als dessen Pronotar bezeichnet. Anfang des Jahres 1368 machte ihn Herzog Leopold (III.) zu seinem Kanzler, obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch über keine eigenen Kanzlei verfügte.[3] Kanzler des Herzogs blieb Friedrich von Erdingen bis dessen Tod (1386).[4] Nach dem Vertrag von Neuberg an der Mürz fungierte er häufig als einer der Regenten für die Grafschaft Tirol während der Aufenthalte des Herzogs in den "Vorderen Landen".[5]

Auf Vermittlung des Herzogs wurde Friedrich von Erdingen am 20. November 1368 von Papst Urban V. zum Bischof von Chur ernannt.[6] Er hielt sich aber gewöhnlich nicht in seinem Bistum auf und übertrug 1372 dessen Verwaltung Graf Rudolf von Montfort-Feldkirch.[7] Der Versuch von Herzog Leopold, ihn nach dem Tod des Bischofs von Brixen als dessen Nachfolger durchzusetzen, scheiterte jedoch zunächst, da Leopolds Bruder, Herzog Albrecht (III.) von Österreich ("Albrecht mit dem Zopfe"), versuchte, seinem eigenen Kanzler Johannes Ministri diese Position zu sichern. Am 2. April 1376 wurde Friedrich von Erdingen schließlich vom Papst als Bischof von Brixen eingesetzt.[8] Als solcher hatte er wesentlichen Anteil an der Karriere des Klerikers Ulrich von Wien, der ihm als Bischof von Brixen nachfolgte. Er förderte dessen Aufstieg in der herzoglichen Kanzlei und verschaffte ihm eine Domherrenpfründe in Brixen.[5]

Literatur

  • Christian Lackner: Hof und Herrschaft. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzoge (1365 - 1406). Habilitationsschrift, Wien, 2001. 2 Bde.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2001, Bd. 2, S. 332, mit Fußnote 111
  2. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2001, Bd. 2, S. 332, mit Fußnote 114
  3. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2001, Bd. 2, S. 332
  4. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2001, Bd. 2, S. 334
  5. 5,0 5,1 vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2001, Bd. 2, S. 336
  6. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2001, Bd. 2, S. 333
  7. vgl. 1376 Historisches Lexikon der Schweiz, abgerufen am 9. November 2021
  8. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2001, Bd. 2, S. 333f.

Anmerkungen

  1. Weitere Namensbezeichnungen: Friedrich (II.) von Chur und Friedrich von Brixen
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