Oswald Reicholf

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Oswald Reicholf, auch Oswald Reicholf der Jüngere (* vermutlich um 1400, in Wien; † 15. April 1463>), in Wien)[1] war Bürgermeister der Stadt Wien.

Herkunft und Familie

Oswald Reicholf der Jüngere stammte aus einer Familie, die ursprünglich in Grinzing ansässig war, aber bereits seit Mitte des 14. Jahrhunderts in wichtigen Ämtern der Stadt Wien nachgewiesen ist. Er war der Sohn von Oswald Reicholf dem Älteren (Lebensdaten unbekannt, belegt 1396-1429, aus dessen Ehe mit Elsbeth.[1]

Leben

Oswald Reicholf ist 1418 erstmals urkundlich belegt. 1420 studierte er an der Universität Wien. Er war Kaufmann und seit 1438 auch Hausgenosse. 1418–1448 war er Besitzer eines Hauses in der Stadt Wien (heute: Wien 1, Krugerstraße 5[A 1]) und 1448-1463 im Besitz des Nachbarhauses (heute: Wien 1, Krugerstraße 7). Außerdem gehörte ihm 1444-1463 auch ein weiteres Haus (heute; Wien 1, Salvatorgasse 4-8). Zeitweise hatte er Hausbesitz auf dem Salzgries und in der heutigen Börsegasse.[1] 1452 kaufte er den Freihof in Ottakring, der er wenig später an Ernreich Köppl weiterverkaufte[2].

1438/1439, 1443-1446 und 1453 war Oswald Reicholf Ratsherr, 1440/41 Stadtrichter, 1452 und 1454 der Bürgermeister von Wien. Während seiner Amtszeit als Bürgermeister wurde 1454 eine neue städtische Feuerordnung beschlossen. Außerdem vertrat er die Stadt Wien mehrmals auf Gesandtschaftsreisen.[1]

Oswald Reicholf gehörte zu den Anhänger des Adeligen Ulrichs von Eitzing. Deshalb wurde er 1455 auf Befehl von Graf Ulrich von Cilli eingekerkert und verlor durch Konfiskation sein Vermögen. Nach seiner Freilassung 1456 und dem Tod von Graf Ulrich von Cilli kam er langsam wieder zu Wohlstand, trat aber politisch nicht mehr in Erscheinung. Dennoch wurde er 1462/63 als Anhänger von Kaiser Friedrich III. zweimal verhaftet und nach dem gescheiterten "Putsch" des Bürgermeisters Wolfgang Holzer auf Befehl von Erzherzog Albrecht VI. von Österreich wegen Hochverrat mit Augustin Tristram und anderen hingerichtet, wobei ihm die Begnadigung einer Enthauptung durch das Schwert gewährt wurde.[1]

Repräsentation

Oswald Reicholf wurde um 1452/53 zum Ritter geschlagen, am 21. März 1454 wird er erstmals als solcher bezeichnet. Sein Wappen zeigt zwei mit den Köpfen nach oben gewandte Fische.[1]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Reicholf Oswald. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 648.
  2. vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Ottakringer Freihof. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 472.

Anmerkungen

  1. Zu diesem Haus gehörte damals auch das spätere Haus Krugerstraße 3