Rudolf Burgholzer: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Rudolf Burgholzer''' (*[[31. März]] [[1883]]; † [[5. Dezember]] [[1943]]) war ein [[österreich]]ischer [[w:Elektroingenieur|Elektroingenieur]] und [[w:Unternehmer|Unternehmer]].
'''Rudolf Burgholzer''' (* [[31. März]] [[1883]]; † [[5. Dezember]] [[1943|1942]]) war ein [[österreich]]ischer [[w:Elektroingenieur|Elektroingenieur]] und [[w:Unternehmer|Unternehmer]].


== Leben und Wirken ==
== Leben und Wirken ==
Rudolf Burgholzer ist der Sohn der Perger Unternehmers [[Michael Burgholzer]] und der Enkelsohn der Perger Unternehmerin [[Therese Burgholzer]].  
Rudolf Burgholzer ist der Sohn der Perger Unternehmers [[Michael Burgholzer]] (* 1837) und der Enkelsohn der Perger Unternehmerin [[Therese Burgholzer]] (* 1808).  


Rudolf Burgholzer schloss sein Studium an der [[w:Technische Universität Wien|Technischen Universität Wien]] mit dem [[w:Elektroingenieur|Ingenieurstitel für Elektrowesen]] und nahm eine Stelle bei [[w:AEG|AEG]] in [[w:Berlin|Berlin]] an, wo er in der Montage von [[w:Triebwagen|Stromtriebwägen]] tätig war. Von 1909 bis 1912 war er bei der elektrischen Montage der [[w:Tirol|Tiroler]] [[w:Mittenwaldbahn|Mittenwaldbahn]] im Einsatz.  
Rudolf Burgholzer schloss sein Studium an der [[w:Technische Universität Wien|Technischen Universität Wien]] mit dem [[w:Elektroingenieur|Ingenieurstitel für Elektrowesen]] und nahm eine Stelle bei [[w:AEG|AEG]] in [[w:Berlin|Berlin]] an, wo er in der Montage von [[w:Triebwagen|Stromtriebwägen]] tätig war. Von 1909 bis 1912 war er bei der elektrischen Montage der [[w:Tirol|Tiroler]] [[w:Mittenwaldbahn|Mittenwaldbahn]] im Einsatz.  


1913 kam er nach Perg zurück und trat in das Unternehmen [[Fries, Burgholzer & Comp.]] ein, wo er bereits ab 1908 anstelle seines kranken Vaters Gesellschafter geworden war. Nach dem Austritt der übrigen Gesellschafter war er ab 1914 Alleineigentümer des Perger [[w:Industrieunternehmen|Industrieunternehmens]].  
1913 kam er nach Perg in Oberösterreich zurück und trat in das Unternehmen [[Fries, Burgholzer & Comp.]] ein, wo er bereits ab 1908 anstelle seines erkrankten Vaters Gesellschafter geworden war. Nach dem Austritt der übrigen Gesellschafter war er ab 1914 Alleineigentümer des Unternehmens.  


Während des [[w:Erster Weltkrieg|1. Weltkriegs]] diente er als [[w:Leutnant|Leutnant]] beim Infanterieregiment Nr. 14, den Hessen, ein. Er wurde vielfach ausgezeichnet und war zu Kriegsende als [[w:Hauptmann|Hauptmann]] dem Heeresgruppenkommando in [[w:Udine|Udine]] als Elektroreferent zugeteilt. 1919 heiratete er Luise Hille und trat als [[w:Prokurist|Prokurist]] in die Nickelblechfabrik Hille & Müller seines Schwiegervaters in [[w:Düsseldorf|Düsseldorf]] ein. Von dort versuchte er, das Perger Unternehmen zu führen, gleichzeitig baute er in Düsseldorf eine Zweigniederlassung von Fries, Burgholzer auf. 1924 kehrte Rudolf Burgholzer mit seiner Familie nach Perg zurück und setzte den Wiederaufbau seiner Fabrik fort, unterstützt von Willy Klauer, der mit ihm von Düsseldorf nach Perg übersiedelt war. Die anfangs der 1920er-Jahre begonnene Umstrukturierung des Unternehmens führte ab 1923 zur Ergänzung der nach wie vor aus diversen [[w:Mahlgang|Mühlsteinen]] und [[w:Schleifstein|Schleifsteinen]] bestehende Produktpalette um [[w:Edelputz|Edelputze]]n, deren Absatz sich günstig entwickelte.  
Während des [[w:Erster Weltkrieg|1. Weltkriegs]] diente er als [[w:Leutnant|Leutnant]] beim Infanterieregiment Nr. 14, den Hessen, ein. Er wurde vielfach ausgezeichnet und war zu Kriegsende als [[w:Hauptmann|Hauptmann]] dem Heeresgruppenkommando in [[w:Udine|Udine]] als Elektroreferent zugeteilt. 1919 heiratete er Luise geborene Hille (* 24. Jänner 1895 in Groß-Schönau, Tschechische Republik) und trat als [[w:Prokurist|Prokurist]] in die Nickelblechfabrik Hille & Müller seines Schwiegervaters in [[w:Düsseldorf|Düsseldorf]] ein. Von dort versuchte er, das Perger Unternehmen zu führen, gleichzeitig baute er in Düsseldorf eine Zweigniederlassung von Fries, Burgholzer & Comp. auf. 1924 kehrte Rudolf Burgholzer mit seiner Familie nach Perg zurück und setzte den Aufbau seiner Perger Fabrik fort, unterstützt von Willy Klauer, der mit ihm von Düsseldorf nach Perg übersiedelt war. Die anfangs der 1920<sup>er-</sup>Jahre begonnene Umstrukturierung des Unternehmens führte ab 1923 zur Ergänzung der nach wie vor aus [[w:Mahlgang|Mühlsteinen]] und [[w:Schleifstein|Schleifsteinen]] bestehende Produktpalette um [[w:Edelputz|Edelputze]] (Mörtel zur ein- oder mehrlagigen Beschichtung von Fassaden, Innenwänden oder Decken), deren Absatz sich günstig entwickelte.  


Rudolf Burgholzer verstarb 1942 plötzlich. 1944 wurde sein Sohn Wolfgang an der [[w:Ostfront|Ostfront]] vermisst gemeldet. Die [[w:Todeserklärung|Todeserklärung]] erfolgte erst 1959.
Rudolf Burgholzer verstarb 5. Dezember 1942 im Alter von 59 Jahren. 1944 wurde sein Sohn Wolfgang Burgholzer (* 26. September 1920 in Düsseldorf) an der [[w:Ostfront|Ostfront]] als vermisst gemeldet. Die [[w:Todeserklärung|Todeserklärung]] erfolgte erst 1959.


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 1. Februar 2024, 10:39 Uhr

Rudolf Burgholzer (* 31. März 1883; † 5. Dezember 1942) war ein österreichischer Elektroingenieur und Unternehmer.

Leben und Wirken

Rudolf Burgholzer ist der Sohn der Perger Unternehmers Michael Burgholzer (* 1837) und der Enkelsohn der Perger Unternehmerin Therese Burgholzer (* 1808).

Rudolf Burgholzer schloss sein Studium an der Technischen Universität Wien mit dem Ingenieurstitel für Elektrowesen und nahm eine Stelle bei AEG in Berlin an, wo er in der Montage von Stromtriebwägen tätig war. Von 1909 bis 1912 war er bei der elektrischen Montage der Tiroler Mittenwaldbahn im Einsatz.

1913 kam er nach Perg in Oberösterreich zurück und trat in das Unternehmen Fries, Burgholzer & Comp. ein, wo er bereits ab 1908 anstelle seines erkrankten Vaters Gesellschafter geworden war. Nach dem Austritt der übrigen Gesellschafter war er ab 1914 Alleineigentümer des Unternehmens.

Während des 1. Weltkriegs diente er als Leutnant beim Infanterieregiment Nr. 14, den Hessen, ein. Er wurde vielfach ausgezeichnet und war zu Kriegsende als Hauptmann dem Heeresgruppenkommando in Udine als Elektroreferent zugeteilt. 1919 heiratete er Luise geborene Hille (* 24. Jänner 1895 in Groß-Schönau, Tschechische Republik) und trat als Prokurist in die Nickelblechfabrik Hille & Müller seines Schwiegervaters in Düsseldorf ein. Von dort versuchte er, das Perger Unternehmen zu führen, gleichzeitig baute er in Düsseldorf eine Zweigniederlassung von Fries, Burgholzer & Comp. auf. 1924 kehrte Rudolf Burgholzer mit seiner Familie nach Perg zurück und setzte den Aufbau seiner Perger Fabrik fort, unterstützt von Willy Klauer, der mit ihm von Düsseldorf nach Perg übersiedelt war. Die anfangs der 1920er-Jahre begonnene Umstrukturierung des Unternehmens führte ab 1923 zur Ergänzung der nach wie vor aus Mühlsteinen und Schleifsteinen bestehende Produktpalette um Edelputze (Mörtel zur ein- oder mehrlagigen Beschichtung von Fassaden, Innenwänden oder Decken), deren Absatz sich günstig entwickelte.

Rudolf Burgholzer verstarb 5. Dezember 1942 im Alter von 59 Jahren. 1944 wurde sein Sohn Wolfgang Burgholzer (* 26. September 1920 in Düsseldorf) an der Ostfront als vermisst gemeldet. Die Todeserklärung erfolgte erst 1959.

Literatur

  • Harald Marschner: 125 Jahre Fries, Burgholzer. Am Anfang war der Mühlstein ..., Fries, Burgholzer & Comp., 1872 bis 1997, Eigenverlag, Perg, 1997